Mit welcher Gitarre anfangen zu lernen?

Es ist eine Frage, die ich als Gitarrenlehrer häufig beantworten soll: Mit welchem Gitarrentyp fällt der Einstieg ins Gitarre spielen Lernen am leichtesten?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen muss man zunächst erstmal wissen, welche unterschiedlichen Gitarrentypen es eigentlich gibt. Die drei am weitesten verbreiteten Typen sind die Konzertgitarre, die Westerngitarre und die E-Gitarre. Grundsätzlich kann mit jeder dieser Gitarren anfangen, zu lernen. Alle drei haben natürlich sowohl Vor- als auch Nachteile, welche ich hier einmal beleuchten möchte:

Die Konzertgitarre, manchmal auch als "spanische Gitarre" oder (fälschlicherweise) als "klassische Gitarre" bezeichnet, gehört zu der Klasse der akustischen Gitarren, die so heißen weil sie ohne elektrische Klangverstärkung spielbar sind. Zu ihren Vorteilen zählt die geringere Beanspruchung der Fingerkuppen aufgrund des weicheren Materials der Saiten - ein Aspekt, der bei Anfängern der Gitarre eine große Rolle spielt. Ein weiterer Vorteil dieses Gitarrentyps gegenüber anderen ist der, dass es die Konzertgitarren in sehr vielen unterschiedlichen Größen gibt, was gerade bei Kindern, die Gitarre lernen wollen, sehr wichtig sein kann. Auch das relativ geringe Gewicht kann man als Vorteil betrachten. Von Nachteil dagegen sind zum einen der relativ breite Gitarrenhals und Gitarrenkorpus und zum anderen der eher dumpfe Klang dieses Gitarrentyps. Trotzdem ist die Konzertgitarre unter den Anfängern am weitesten verbreitet.

Die Westerngitarre, welche vor allem deswegen so heißt, weil sie in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelt wurde und weil man ihren Klang aus der dort beheimateten Country- und Westernmusik kennt, gehört ebenfalls zur Klasse der akustischen Gitarren. Die markantesten Merkmale dieses Gitarrentyps sind seine geschlossene Kopfplatte und sein brillanter Klang, welcher durch das Material der Saiten erzeugt wird. Westerngitarren werden nämlich mit Saiten bespannt die aus unterschiedlichen Metalllegierungen bestehen. Das ist auch der erste wichtige Vorteil der Westerngitarre; sie kann sich aufgrund ihres brillanten Klangs besser durchsetzen als z.B. die Konzertgitarre. Des weiteren hat sie einen schmaleren Hals und auch einen schlankeren Korpus. Aufgrund ihrer üblichen Verwendung in der Rock-, Pop- und Countrymusik sowie bei Singer/Songwritern ist sie bei Fans dieser Musikstile natürlich beliebter als die Konzertgitarre. Auf der Contraliste der Westerngitarre stehen die höhere Belastung der Fingerkuppen aufgrund des Materials der Saiten sowie das meist höhere Gewicht. Auch die kaum zu bekommenden kleineren Größen können nachteilig sein, vor allem für Kinder welche den Wunsch haben, die Gitarre für sich zu entdecken.

Die E-Gitarre wurde in den 1930er Jahren ebenfalls in den USA entwickelt, vor allem um sich in Big Bands als Gitarrist Gehör verschaffen zu können. Denn wegen der notwendigen elektrischen Klangverstärkung kann dieser Gitarrentyp wesentlich lauter erklingen als seine akustischen Verwandten. Generell ist die klangliche Varianz der E-Gitarre ein großer Vorteil und der Grund dafür, dass sie in ganz unterschiedlichen Musikstilen Anwendung findet. Aus Anfängersicht ist die gute Greifbarkeit sicherlich ein ernormer Vorteil. Auch ist der Gitarrenhals bei einer E-Gitarre schmaler als bei akustischen Gitarren. Dafür sind die meisten E-Gitarren aber auch deutlich schwerer als die akustischen Gitarrentypen. Und man braucht eben neben dem eigentlichen Instrument eine große Menge an Zubehör, vor allem Gitarrenverstärker, Kabel, Effektgeräte etc. Das kann schnell ins Geld gehen.

Um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen: Ein Einstieg in die faszinierende Welt der Gitarre ist mit jeder dieser drei Gitarrentypen möglich. Generell sollte man als motivierter Anfänger unabhängig von der erwählten Art der Gitarre erstmal so ziemlich dasselbe erlernen, damit man gewisse grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt eh man sich dann weiter spezialisiert. Viele Gitarristen besitzen nach einer Weile dann verschiedene Gitarrentypen weil die Welt der Gitarre eben sehr groß und facettenreich ist. 


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