Die Gitarre ist ein Zupfinstrument

Die Gitarre gehört aus Sicht der Spieltechnik zu den Zupfinstrumenten und befindet sich dort mit Instrumenten wie Mandoline, Banjo, Balalaika oder Zither in bester Gesellschaft. Dabei ist es erstmal grundsätzlich egal, ob das Anzupfen der Saiten mithilfe eines Plektrums oder mithilfe der eigenen Finger geschieht. Letzteres wird als "Zupfen" bzw. im Englischen als "Picking" bezeichnet. 

Nun gibt es für diese grundlegende Spieltechnik viele verschiedene Einsatzgebiete und daraus resultierend auch verschiedenste Bezeichnungen. Zu den wichtigsten Varianten zählt die Verwendung des Zupfens beim Spielen von klassischen Gitarrenstücken, weil da entweder nur Melodien gezupft werden oder - was wesentlich komplexer und schwieriger ist - zusätzlich zum Zupfen der Melodien auch noch Basstöne oder andere Akkordtöne gezupft werden. Dafür ist der Klang solcher Stücke meist sehr beeindruckend.

Natürlich spielt das Picking auch in der Liedbegleitung eine wichtige Rolle, da diese vielen Stücken einen besonderen Klang oder eine bestimmte Wirkung bzw. Atmosphäre verleiht. Jedoch gibt es auch da einige Unterschiede, vor allem in der Komplexität dessen, was gezupft werden muss. So gibt es zum einen die so genannten "klassischen" Zupfmuster, bei denen man eine bestimmte Abfolge an Saiten anzupft, beginnend mit dem jeweiligen Grundton oder alternativen Basston des Akkordes, der grundsätzlich mit dem Daumen angezupft wird. Mehr hat der Daumen bei klassichen Picking Pattern auch nicht zu tun. 

Im Gegensatz dazu wird dieser Teil der Zupfhand beim so genannten "Folk Picking" deutlich mehr gefordert. Hier gesellen sich zum Anzupfen des jeweiligen Grundtons noch Wechselbasstöne dazu. Oftmals finden bei den Folk Picking Pattern auch "Double Stops" Anwendung. Von diesen spricht man, wenn ein Bass- und ein Melodieton gleichzeitig angezupft werden müssen. Insgesamt sind die Zupfmuster beim Folk Picking komplexer und anspruchsvoller als die klassischen Zupfmuster, klingen dabei aber auch "hochwertiger".

Die höchste Form der Kunst beim Zupfen auf der Gitarre ist die Interpretation von Liedern als Instrumentalstücke, meistens bezeichnet als "Fingerstyle Cover" oder "Fingerpicking Cover". Was da an Koordination gezeigt wird ist wirklich beeindruckend und setzt viele Jahre an Erfahrung und Übung voraus. Auf YouTube sind einige zu finden, die diese Art Gitarre zu spielen perfektioniert haben.

Wer beim Zupfen einmal Feuer gefangen hat, der wird seine Fähigkeiten von ganz allein verbessern. Hauptsache, man fängt erstmal damit an. Und dann gilt das bekannte Zitat: "Übung macht den Meister!". ;-)


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